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GNTM 2019: Der Wahnsinn geht los – mit ganz viel Diversity und Personality


Ab hier nur noch Trash
Der GNTM-Wahnsinn ist wieder da – darum geht es wirklich

MeinungVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 08.02.2019Lesedauer: 3 Min.
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Melissa: Oder wie Heidi sagen würde "Diversity".Vergrößern des Bildes
Melissa: Oder wie Heidi sagen würde "Diversity". (Quelle: © ProSieben / Martin Bauendahl)

Bei einem "Get together" lernt Heidi nicht nur die Diversity der Mädchen kennen, sondern auch ihre Personality. So kann sie ihre Attitude pushen. Verstehen Sie nicht? Macht nichts. Hier kommt eine GNTM-Anleitung.

"Germany's Next Topmodel" ist dieses Jahr "spannender, größer, besser als je zuvor". Die Staffel 2019 verhält sich zur Staffel 2018 also ungefähr so, wie herkömmliches Spülmittel gegenüber Fairy Ultra. Während Villariba schon feiert, wird in Villabajo noch geschrubbt, weil mehr Fettlösekraft.

Mehr Biss, mehr Personality, mehr super

Tatsächlich ist bei GNTM (seit einigen Jahren mit einem englisch ausgesprochenem G wie Dschie) jetzt alles anders. Denn diesmal steht Heidi Klum ganz offiziell im Mittelpunkt ihrer Sendung, eine feste Jury gibt es nicht. Das verleiht der Castingshow laut Klum "mehr Biss, mehr Personality, mehr Show, mehr Fashion". Im Klartext: mehr Superlative in dieser Superwelt. Plus Heidis obligatorisches: "Weißte, was ich meine?"

Die GNTM’sche Superversion hat aber auch wirklich ihr Gutes. In Villariba gibt es nämlich kein menschenverachtendes erstes Casting mehr. Zuvor sind dort in "Deutschland sucht den Superstar"-Manier Frauen über den Laufsteg getorkelt, die nicht laufen konnten. Einzig und allein, um als Lachfutter für das gierige Publikum zu dienen. 2019 hat sich Heidi allerdings schon 50 taugliche Personalitys via – wie sollte es heute anders sein – Instagram rausgepickt, die sie in einem "Get together" kennenlernen will.

Haut an Haut mit Heidi

Das muss man sich dann in etwa so vorstellen wie beim "Bachelor". Jeder bekommt speeddatingmäßig Zeit mit der GNTM-Chefin. Statt Rosen verteilt Heidi reihenweise Schauer bei den Bewerberinnen. "Sie saß irgendwann neben mir, das war so Haut an Haut", fasst Nachwuchsmodel Sayana erstaunt zusammen. Sie überzeugt übrigens besonders mit ihrer Diversity, übersetzt bedeutet das so viel wie Vielfalt. Und die besteht bei Sayana darin, dass sie indische Wurzeln hat und sich gerne in einen traditionellen Sari kleidet. Für Heidi toll: "Ich liiiiiiebe Indien." In einem Bewerbungsinterview sitzt Sayanas Vater auf dem Sofa und sagt: "Hallo Heidi, hier ist meine wunderschöne Tochter. Viel Spaß mit ihr."

Schon bei einer ersten Fashionshow, die die 20-jährige Studentin im Fummel von Michael Michalsky laufen darf, ahnt man, in welche Richtung diese Diversity dann ziemlich einseitig gehen wird: Sayana trägt ein weißes Gewand, das an indische Tracht erinnert. Weißte, was ich meine?

Ansonsten besteht die vielseitig diskutierte Vielseitigkeit der Bewerberinnen aus Tatjana, die in einem männlichen Körper geboren wurde und mittlerweile vollständig zur jungen Frau geworden ist. Oder aus Melissa, die tatsächlich ein außergewöhnliches Äußeres mit bringt. Die 22-Jährige hat eine starke Ausstrahlung, einen lässigen Modestil und wirkt mit ihren hellen Haaren, den hellen Augenbrauen, den riesigen Augen und den voluminösen Lippen schon jetzt wie ein Superstar aus einem anderen Universum.

Im Interview erklärt Melissa, dass sie sich nicht mehr so viel daraus machen will, was andere von ihr denken. Die angehende Studentin "möchte spirituell nach Entfaltung streben" und von anderen Kulturen am liebsten alles wissen. Auf ihrem Bauch steht auf Englisch das Wort "wertvoll", weil sie gelernt hat, dass sie wertvoll ist, unabhängig von den Meinungen anderer.

"Deine Personality passt nicht zu deiner Attitude"

Doch da hat Melissa die Rechnung ohne Heidi Klum gemacht. Denn nach einem ersten Gespräch setzt die 45-Jährige an: "Deine Personality passt nicht zu deiner Attitude." Soll heißen: Melissa ist nicht das, was sie im ersten Anschein zu sein scheint. Man macht die Schublade auf und es ist plötzlich gar nicht drin, was zu erwarten war. Das passt natürlich nicht in diese Diversitywelt und bedeutet für Melissa im Klartext: Sei anders, so kann man dich nicht gebrauchen. Diversity schön und gut, aber dann doch bitte so, wie sich das die Modelmama auch wünscht.

Heidi, eine Bitte: Wenn du mal tatsächlich in Villariba bist, schnapp dir doch eine Flasche Fairy Ultra und spül dir deine durch viele Jahre im Modelbusiness beeinträchtigten Ansichten einfach weg und werde ein normales menschliches Wesen. Was fettlösend ist, hilft im Zweifelsfall auch bei Scheuklappen-Bräsigkeit. Weißte, was ich meine?

Verwendete Quellen
  • "Germany's Next Topmodel"-Folge vom 6. Februar
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